Was hat der neue Glücksspielstaatsvertrag verändert?

2. Mrz
Seit mehr als einem halben Jahr gilt der neue Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland. Wir von VerbraucherHammer erklären Ihnen, was sich dadurch verändert hat.

Im Juli 2021 trat der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft und brachte einige Veränderungen mit sich. Die größte Neuheit ist, dass Online-Glücksspiel seitdem in ganz Deutschland erlaubt ist. Dies war zuvor zehn Jahre lang nur in Schleswig-Holstein der Fall. Online-Glücksspieler müssen sich jedoch auf viele Einschränkungen einstellen. Der Glücksspielstaatsvertrag erlaubt die Lizensierung von Online-Casinos nämlich nur unter strengen Voraussetzungen.

Einzahlungs- und Einsatzlimits für Online-Spieler

Unter anderem schreibt der Gesetzgeber die Einhaltung eines maximalen Einzahlungslimits pro Monat vor. Dadurch soll gewährleistet werden, dass Online-Glücksspieler keine Unsummen verspielen. Anbieterübergreifend dürfen Spieler daher höchstens 1000 Euro in Online-Casinos einzahlen. Damit dies überprüft werden kann, müssen sich Spieler vor dem Spielen in jedem Online-Casino einen Account anlegen. Dieser ist mit einer zentralen Datei verbunden, damit das Einzahlungslimit anbieterübergreifend kontrolliert werden kann.

An den virtuellen Automaten gibt es zudem Höchstsummen, die Glücksspieler einsetzen dürfen. Pro sogenannten Spin darf höchstens 1 Euro investiert werden. Darüber hinaus müssen zwischen zwei Spins mehrere Sekunden vergehen. Das automatische Spielen oder die Nutzung von zwei Automaten gleichzeitig ist außerdem verboten.

Tischspiele sind verboten – Ausnahme: Poker

Nicht erlaubt sind seit Juli 2021 auch Online-Tischspiele wie Blackjack, Baccara und Roulette. Wer solche Spiele anbietet, darf seine Dienste nicht an deutsche Spieler richten. Die einzige Ausnahme bildet diesbezüglich Poker. Das liegt daran, dass es beim Pokern nicht nur auf Glück, sondern auch auf Strategie ankommt.

Aber auch bei erlaubten Spielen werden Glücksspieler geschützt. So müssen Spieler nach 60 Minuten Spielzeit bei sämtlichen erlaubten Glücksspielen eine Nachricht erhalten, in der ihre bisherigen Gewinne und Verluste aufgelistet werden. Danach muss aktiv bestätigt werden, ob trotz bisheriger Verluste weitergespielt werden soll.

Behörde kontrolliert Glücksspielgesetze zukünftig bundesweit

Um diese und weitere Regeln einzuhalten, wurde die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder – kurz GGL – gegründet. Die Behörde soll Online Casino-Anbieter ab dem 1. Januar 2023 bundesweit kontrollieren. Bis dahin teilen sich die verschiedenen Bundesländer die Glücksspiel-Regulierung untereinander auf.

Die GGL soll zukünftig vor allem prüfen, ob sich Glücksspielanbieter an die vorgeschriebenen Regeln halten. Online-Casinos, die dies nicht tun, sind nämlich weiterhin illegal in Deutschland. Das gilt selbst dann, wenn der jeweilige Anbieter eine Glücksspiel-Lizenz aus einem EU-Land wie Malta oder Gibraltar besitzt.

Online-Glücksspieler haben unter Umständen Anspruch auf Erstattung von Verlusten

Tatsächlich haben Online-Casinos mit Lizenzen aus dem Ausland ihre Leistungen jahrelang illegalerweise in Deutschland angeboten. Dabei hat sogar der Bundesgerichtshof (BGH) bereits darauf hingewiesen, dass dies illegal ist. Wer Geld in einem solchen Casino verspielt hat, hat daher die Möglichkeit, sich die vollständigen Verlustsummen erstatten zu lassen. Mehrere deutsche Gerichte haben dies bereits bestätigt.

Mit dem Chat-Formular von VerbraucherHammer können Verbraucher in wenigen Schritten prüfen, ob sie sich ihre Online-Spielverluste erstatten lassen können. Im Anschluss ist es möglich, den genauen Ablauf der Online-Casino-Rückerstattung mit einem Experten von VerbraucherHammer durchzugehen. Dieser Service ist komplett kostenfrei und erfordert keinen Abschluss eines Abonnements.

Mehr zum Thema:

Mehr erfahren