Urteil: Online-Pokerspieler erhält komplette Spielverluste zurück

7. Dez
Wer Geld beim Pokerspielen verloren hat, kann diese Verluste zurückfordern. Klingt unglaubwürdig? Stimmt aber, wie ein aktuelles Urteil des Oberlandesgerichts Köln zeigt. Wir von VebraucherHammer erläutern nachfolgend die Hintergründe der Entscheidung.

Die Marke Pokerstars kennt wohl fast jeder Deutsche, der sich schon einmal mit Glücksspiel auseinandergesetzt hat. Doch nur wenige wissen, dass Pokerstars lediglich in Schleswig-Holstein eine gültige Glücksspiellizenz besitzt. Wer in den vergangenen Jahren in einem der 15 anderen deutschen Bundesländern auf Pokerstars Geld verloren hat, kann diese Verluste daher erfolgreich zurückfordern. Dies bestätigten die Richter am Oberlandesgericht (OLG) Köln aktuell.

 

Deutscher Pokerspieler erhält Erstattung in Höhe von 60.000 Euro

In dem Kölner Verfahren ging es um die Klage eines Mannes, der innerhalb von knapp sechs Jahren rund 60.000 Euro auf Pokerstars.eu verlor. Der Glücksspieler argumentierte nun, dass die maltesische Betreibergesellschaft der Website ihm diese Verluste in voller Höhe erstatten müsse, da diese nie im Besitz einer deutschen Glücksspiellizenz war und somit auch nie Geld von ihm hätte annehmen dürfen.

Tatsächlich folgten die Kölner Richter dieser Argumentation und verurteilten das verantwortliche Unternehmen zu einer Erstattung der hohen fünfstelligen Summe sowie der Zahlung von Verzugszinsen. Zudem muss die maltesische Firma auch die vollständigen Verfahrens- und Anwaltskosten übernehmen. Insgesamt erhält der Mann also sogar mehr Geld zurück, als er auf der Website verloren hat.

 

Glücksspielunternehmen werden in Deutschland regelmäßig zu Erstattungen verurteilt

Das Kölner Urteil stellt längst keinen Einzelfall mehr dar. Mittlerweile gibt es in Deutschland bereits Hunderte Entscheidungen, die alle in dieselbe Richtung gehen: Wer Geld auf einer illegalen Glücksspiel-Website verloren hat, kann sich diese Verluste erstatten lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Verluste aus Automatenspielen, Online-Poker, Sportwetten oder Tischspiele handelt.

Von entsprechenden Urteilen können Hunderttausende Deutsche profitieren, die in den vergangenen Jahren Geld beim Glücksspiel im Netz verloren haben. Zwischen 2012 und 2021 waren Online-Casinos, Poker-Websites und virtuelle Automatenspiele nämlich nur unter strengen Voraussetzungen in Schleswig-Holstein erlaubt. Im Rest der Nation folgte hingegen erst im Juli 2021 mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages eine Liberalisierung von Online-Glücksspiel.

 

Es gibt noch immer keine legalen Poker-Websites in Deutschland

Obwohl die Glücksspiel-Gesetze in Deutschland mittlerweile etwas gelockert wurden, ist Online-Glücksspiel hierzulande dennoch nur mit einer deutschen Lizenz erlaubt. Bislang gibt es allerdings noch keine Pokerseite, die eine bundesweite Konzession besitzt. Die Glücksspiellizenzen, die bislang ausgestellt wurden, gingen stattdessen allesamt an Anbieter von virtuellen Automatenspielen.

Konkret bedeutet das, dass selbst aktuellen Verluste aus Online-Poker erfolgreich zurückgefordert werden können. Zudem ist dies rückwirkend sogar bis zu zehn Jahre lang möglich. Allerdings ergeben entsprechende Klagen im Normalfall nur gegen Unternehmen, die ihren Hauptsitz in der EU haben, Sinn. Glücksspielunternehmen aus den meisten anderen Ländern können in Deutschland zwar rechtlich belangt werden. Allerdings ist es schwierig, zivilrechtliche Urteile vor Ort auch durchzusetzen.

 

VerbraucherHammer prüft Rückforderungsansprüche kostenfrei

Um die genaue Höhe ihres individuellen Rückforderungsanspruches zu beziffern, können betroffene Spieler sich eine Übersicht über sämtliche Ein- und Auszahlungen von den verantwortlichen Glücksspielunternehmen einholen. Firmen mit Sitz in der Europäischen Union sind verpflichtet, entsprechende Listen zu übermitteln. Auf Basis dieser Daten kann genau beziffert werden, wie hoch die jeweiligen Verluste der vergangenen Jahre ausfielen, während diese Daten in den Online-Kundenkonten auf den Glücksspiel-Websites in der Regel nur ein Jahr rückwirkend nachvollzogen werden können.

Mit dem Chat-Formular von VerbraucherHammer können Glücksspieler zudem bereits in wenigen Schritten prüfen, ob sie sich ihre Online-Spielverluste erstatten lassen können. Im Anschluss ist es möglich, den genauen Ablauf der Online-Casino-Rückerstattung mit einem Experten von VerbraucherHammer durchzugehen. Dieser Service ist komplett kostenfrei und erfordert keinen Abschluss eines Abonnements.

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