Sind Online-Sportwetten in Deutschland legal?

20. Apr
In Deutschland gibt es vergleichsweise restriktive Glücksspielgesetze. Darf dennoch online gewettet werden? Wir von VerbraucherHammer bringen Licht ins Dunkel.

Glücksspiele wie Roulette, Craps oder Black Jack sind in stationären Casinos in Deutschland erlaubt, online aber verboten. Doch wie sieht es diesbezüglich mit Sportwetten aus? Dürfen deutsche Fußballfans beispielsweise auch online auf die Ergebnisse ihres Lieblingsteams wetten oder ist dies ebenfalls nicht gestattet?

Illegale Online-Wettanbieter werben um deutsche Kunden

Online-Sportwetten werden nicht vom Gesetzgeber als illegal klassifiziert. Stattdessen können sich Wettanbieter in Deutschland seit einiger Zeit um bundesweit gültige Online-Glücksspiellizenzen bemühen. Bislang ist dies 31 Unternehmen gelungen (Stand: 20. April 2023).
Weiterhin werben allerdings deutlich mehr Firmen im Netz um deutsche Kunden. Diese geben teilweise recht glaubwürdig vor, in Deutschland legal zu sein. Fakt ist allerdings, dass dies ohne deutsche Glücksspiellizenz gar nicht möglich ist. Selbst eine solche Konzession aus einem anderen EU-Land ist in Deutschland nämlich nicht gültig.

Wer im Internet auf Sportresultate wetten möchte, sollte daher unbedingt prüfen, ob die jeweilige Seite im Besitz einer deutschen Glücksspiellizenz ist. Dies ist beispielsweise mit einem Blick auf die sogenannte Whitelist der zulässigen Online-Glücksspielanbieter möglich. Diese Liste wird auf der Website der Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) veröffentlicht.

Kein Anspruch auf Auszahlung von Gewinnen, aber auf Rückerstattung von Verlusten

Für deutsche Verbraucher ist es unter anderem deshalb sinnvoll, nur auf legalen Seiten Wetten zu platzieren, weil auch nur bei solchen Websites ein Anspruch auf die Auszahlung von erzielten Gewinnen besteht. So hat beispielsweise ein deutscher Spieler versucht, ein illegales Online-Casino juristisch zur Auszahlung einer Gewinnsumme in Höhe von rund 40.000 Euro zu bringen. Doch das zuständige Zivilgericht gab dem Anbieter Recht. Weil der Vertrag zwischen Casino und Spieler nicht rechtsgültig war, besteht demnach auch kein Anspruch auf Auszahlung.

Für Glücksspieler, die in den letzten jahren auf illegalen Seiten mehr Geld verzockt als gewonnen haben, sind das jedoch gute Nachrichten. Aufgrund der Unzulässigkeit der Verträge ergibt sich umgekehrt nämlich auch ein Anspruch auf die Rückerstattung von Online-Spielverlusten. Die illegalen Glücksspielanbieter hätten nämlich eigentlich nie Geld von deutschen Kunden annehmen dürfen. Auch das haben zahlreiche deutsche Gerichte bereits bestätigt.

Glücksspiel-Verluste können zehn Jahre rückwirkend zurückgefordert werden

Tatsächlich ist es möglich, Verluste aus illegalen Online-Sportwetten bis zu zehn Jahre rückwirkend erfolgreich zurückzufordern. Entsprechende Ansprüche lassen sich leider nur schwer gegenüber Firmen mit Sitz außerhalb der Europäischen Union durchsetzen. Doch gegenüber Anbieter aus europäischen Glücksspiel-Oasen wie Malta oder Zypern können sich deutsche Verbraucher durchaus juristisch zur Wehr setzen. Deutsche Urteile sind im EU-Ausland nämlich vollstreckbar.

Ob Glücksspieler Anspruch auf die Rückerstattung haben, können diese in wenigen Minuten mit dem Chat-Formular von VerbraucherHammer prüfen. Im Anschluss ist es möglich, den genauen Ablauf der Online-Casino-Rückerstattung mit einem Experten von VerbraucherHammer durchzugehen. Dieser Service ist komplett kostenfrei und erfordert keinen Abschluss eines Abonnements.

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