Oberlandesgericht Frankfurt hält Casino-Rückerstattung für berechtigt

12. Mai
Wer in den vergangenen Jahren Geld in einem Online-Casino verloren hat, kann sich diese Verluste in vielen Fällen zurückerstatten lassen. Diese Meinung vertritt nun auch das Oberlandesgericht Frankfurt. Wir von VerbraucherHammer erklären, was betroffene Zocker nun wissen müssen.

Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt hält es für korrekt, dass sich deutsche Online-Glücksspieler ihre gesamten Verlustsummen der vergangenen Jahre zurückerstatten lassen können. Das haben die zuständigen Frankfurter Richter kürzlich im Rahmen eines Beschlusses, über den auch der Spiegel berichtete, bekanntgegeben. Der betroffene Kläger soll insgesamt mehr als 11.000 Euro zurückerhalten. Doch es lassen sich auch deutlich höhere Summen zurückerstatten.

Klage war schon in der Vorinstanz erfolgreich

Bereits in der Vorinstanz hatte der Zocker mit seiner Klage gegen ein Online-Casino des Milliardenkonzerns Entain Erfolg: Das Landgericht Gießen verurteilte den Glücksspielanbieter zur Rückerstattung der vollständigen Verluste des Spielers. Die Begründung: Zum Spielerschutz war Online-Glücksspiel in Deutschland zwischen 2011 und 2021 fast komplett illegal und das verantwortliche Unternehmen hätte daher kein Geld mit deutschen Spielern verdienen dürfen.

Zwar entgegnete das beklagte Online-Casino, dass es eine Glücksspiellizenz aus Malta besaß und mit dieser innerhalb der gesamten Europäischen Union aktiv sein dürfe. Doch selbst der Bundesgerichtshof (BGH) gab in der Vergangenheit bereits bekannt, dass Online-Glücksspiel in Deutschland auch nur mit einer deutschen Glücksspiellizenz angeboten werden darf. Diese Argumentation war also von vornherein kaum tragbar. Folgerichtig scheiterte die Revision des Online-Casinos an den Richtern des Oberlandesgerichtes Frankfurt.

Über 50 deutsche Gerichte entschieden zugunsten der Spieler

Tatsächlich ist es in Deutschland erst seit Juli 2021 möglich, eine bundesweit geltende Online-Glücksspiellizenz zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt trat nämlich der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Vorher war Online-Glücksspiel – mit Ausnahme des Bundeslandes Schleswig-Holstein – in ganz Deutschland verboten.

Die Entscheidung der Frankfurter Richter, wonach sich Spielsüchtige ihre Verlustsummen der vergangenen Jahre vollständig erstatten lassen können, stellt mittlerweile längst keine Einzelmeinung mehr dar. Bislang haben schon über 50 Amts- und Landesgerichte in der Sache verbraucherfreundliche Urteile verkündet und auch auf Ebene der Oberlandesgerichte positionierten sich neben dem OLG Frankfurt auch die Gerichte in München und Hamm auf die Seite der Spielsüchtigen.

Rückerstattung von Casino-Verlusten ist möglich

Betroffene Spieler müssen derweil keine Angst davor haben, selbst für das illegale Spielen belangt zu werden. Das liegt daran, dass die strengen deutschen Glücksspielgesetze zum Spieler- und nicht zum Anbieterschutz geschaffen wurden.

Mit dem Chat-Formular von VerbraucherHammer können Verbraucher in wenigen Schritten prüfen, ob sie sich ihre Online-Spielverluste erstatten lassen können. Im Anschluss ist es möglich, den genauen Ablauf der Online-Casino-Rückerstattung mit einem Experten von VerbraucherHammer durchzugehen. Dieser Service ist komplett kostenfrei und erfordert keinen Abschluss eines Abonnements.

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