Neue Glücksspielaufsicht hat Arbeit in Deutschland aufgenommen

10. Aug
Seit einem Jahr gilt der neue Glücksspielstaatsvertrag, wodurch Glücksspiel-Unternehmen die Möglichkeit erhalten haben, bundesweit gültige Lizenzen für Online-Casinos, virtuelle Automatenspiele und Online-Poker zu erhalten. Nun hat die neue Glücksspielaufsicht in Deutschland ihre Arbeit aufgenommen.

In Deutschland gibt es seit knapp einem Monat eine bundesweit tätige Glücksspielaufsicht. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder – kurz GGL – nahm am 01. Juli ihre Arbeit auf und wird sich künftig vor allem mit Online-Glücksspiel befassen. Seit mehr als einem Jahr ist es Unternehmen nämlich erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik möglich, eine deutschlandweit gültige Online-Glücksspiellizenz zu erhalten.

GGL beobachtet erlaubtes und illegales Online-Glücksspiel in Deutschland

Drei Unternehmen haben bislang eine Lizenz erhalten, um in ganz Deutschland virtuelle Automatenspiele – sogenannte Slots – zu betreiben. Insgesamt bemühen sich aktuell aber bereits mehr als 70 Unternehmen um eine entsprechende Konzession. Auf die GGL kommt in Zukunft also mit Sicherheit viel Arbeit zu, wenn die Behörde kontrollieren soll, ob sich die zugelassenen Anbieter an die vorgeschriebenen Regeln für Online-Glücksspiel in Deutschland halten.

Die neue deutsche Glücksspielaufsicht ist allerdings nicht nur für erlaubte Anbieter zuständig. Stattdessen soll die GGL auch illegale Online-Glücksspielanbieter in Deutschland beobachten und gegen diese vorgehen. So ist es der Behörde beispielsweise möglich, hohe Geldstrafen gegen entsprechende Unternehmen zu verhängen und illegale Websites in Deutschland sogar sperren zu lassen.

Im vergangenen Monat kündigte die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder bereits an, dass sie wohl jährlich gegen eine dreistellige Anzahl an illegalen Online-Casinos vorgehen wird. Insofern ist davon auszugehen, dass die Behörde mit Sitz in Halle (Sachsen-Anhalt) vermutlich noch mehr damit zu tun haben wird, Verfahren gegen illegale Anbieter zu führen, als legale Unternehmen zu überwachen.

Ausländische Online-Casinos breiten sich in Deutschland aus

In den vergangenen Jahren war Deutschland beliebt bei illegalen Online-Glücksspielanbietern. Zwar war es zwischen 2012 und 2021 nur in Schleswig-Holstein möglich, eine Lizenz für Online-Glücksspiel zu erhalten. Doch die dort zulässigen Anbieter warben bundesweit für ihre Angebote, obwohl sie sich dort nur Bewohner Schleswig-Holsteins registrieren durften.

Die viele Werbung weckte bei zahlreichen deutschen Verbrauchern den Eindruck, dass Online-Glücksspiel in Deutschland ausnahmslos legal sei. Davon profitierten auch illegale Online-Glücksspielunternehmen aus dem Ausland, die in den vergangenen Jahren im Prinzip ohne jegliche Gegenwehr deutschsprachige Seiten eröffnen konnten.

Vor allem Anbieter aus Ländern mit liberalen Glücksspielgesetzen wie Gibraltar, Malta oder Zypern richteten entsprechende Websites ein und lockten vermutlich mehrere Millionen Deutsche mit Online-Werbung und hohen Bonuszahlungen in ihre virtuellen Spielhallen. Auf diesem Weg verdienten die illegalen Anbieter Milliardensummen in Deutschland.

Glücksspiel ist in Deutschland nur mit deutscher Lizenz erlaubt

Eigentlich hätten die ausländischen Anbieter nie in Deutschland aktiv sein dürfen. Mehrere Verwaltungsgerichte haben nämlich bereits bestätigt, dass Glücksspiel in Deutschland ausschließlich mit einer deutschen Lizenz erlaubt ist. Demnach reicht es aus Sorge vor Spielsucht und Überschuldung von deutschen Verbrauchern nicht aus, in einem anderen Land der Europäischen Union für Online-Glücksspiel zugelassen zu sein, um auch hier entsprechende Angebote zu betreiben.

Da viele Anbieter diese eindeutige Rechtsprechung jedoch bis heute ignorieren, muss nun wohl die GGL in der Sache aktiv werden. Dementsprechend scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis diese die ersten Geldstrafen und Netzsperren gegen ausländische Glücksspielunternehmen verhängt, um diese aus dem deutschen Markt zu verdrängen.

Teilnahme an illegalem Glücksspiel? Rückerstattung der Verluste ist möglich!

Betroffene Anbieter sorgen sich jedoch nicht nur vor dem Eingreifen der GGL. Stattdessen machen auch immer mehr Spielerklagen den illegalen Casinos zu schaffen. Mittlerweile haben nämlich zahlreiche deutsche Gerichte betroffenen Spielern die vollständige Erstattung ihrer Verlustsummen aus illegalen Online-Casinos zugesprochen. Weil diese keine gültige Glücksspiellizenz besaßen, waren die Verträge zwischen Spieler und Casino nämlich nie gültig. Dadurch können sich betroffene Spieler ihr verloren geglaubtes Geld nun zurückholen.

Mit dem Chat-Formular von VerbraucherHammer können Glücksspieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie sich ihre Online-Spielverluste erstatten lassen können. Im Anschluss ist es möglich, den genauen Ablauf der Online-Casino-Rückerstattung mit einem Experten von VerbraucherHammer durchzugehen. Dieser Service ist komplett kostenfrei und erfordert keinen Abschluss eines Abonnements.

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