Mercedes-Musterfeststellungsklage startet im Juli

23. Jun
In weniger als einem Monat startet die Musterfeststellungsklage gegen Mercedes-Benz. Wir von VerbraucherHammer beleuchten, was es mit der Abgasskandal-Klage auf sich hat.

Am 7. Juli 2021 wurde die Musterfeststellungsklage gegen Mercedes-Benz eingereicht. Die Verbandsklage soll einigen Haltern von manipulierten Mercedes-Fahrzeugen ermöglichen, bestehende Schadensersatzansprüche ohne Risiko einer Verjährung prüfen zu lassen. Für den 12. Juli 2022 wurde nun der erste Verhandlungstermin in der Sache anberaumt. Wir von VerbraucherHammer erklären, was Mercedes-Benz-Fahrer aktuell darüber wissen müssen.

Die Voraussetzungen für eine Teilnahme an der Mercedes-Musterfeststellungsklage

An der Musterklage können sich ausschließlich die Halter von Mercedes-Benz-Fahrzeugen der Modellreihen GLC und GLK beteiligen. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Fahrzeuge den Diesel-Motor des Typs OM651-Motor enthalten und wegen des Abgasskandals von einem amtlichen Rückruf betroffen sind. Die Klage betrifft also nur ungefähr 10 Prozent der deutschen Halter von manipulierten Mercedes-Autos. Insgesamt musste der Stuttgarter Autobauer nämlich fast alle Fahrzeugreihen wegen des Abgasskandals zurückrufen.

Neben dem Modell ist auch die Nutzungsart des Fahrzeugs relevant für die Teilnahme an der Klage, denn es dürfen sich nur Verbraucher an der Musterfeststellungsklage beteiligen. Wer sein Auto also vollständig oder teilweise als Firmenwagen genutzt hat, darf sich nicht in das Klageregister eintragen. Zudem haben bereits abgeschlossene Musterfeststellungsklagen gezeigt, dass auch Menschen, die im Ausland leben, nur schlechte Chancen auf eine erfolgreiche Teilnahme an einer deutschen Musterfeststellungsklage haben.

Vorteile bringt die Klage vor allem für Mercedes-Benz-Besitzer, die ihre Rechtsansprüche in der Sache noch nicht individuell durchgesetzt haben. Da die betroffenen Fahrzeuge im Jahr 2018 zurückgerufen wurden, könnten bestehende Rechtsansprüche in der Sache mittlerweile teilweise verjährt sein. Eine Teilnahme an der Musterklage hemmt die Verjährung jedoch. Dies gilt selbst dann, wenn die Teilnahme an der Musterklage kurz vor dem ersten Gerichtstermin zurückgezogen wird, um die eigenen Rechtsansprüche individuell durchzusetzen.

Mercedes-Halter sollten sich vor Klage-Teilnahme über weitere Möglichkeiten informieren

Eine Teilnahme an der Klage ist nur bis zum Tag des ersten Gerichtstermins – also bis zum 06. Juli 2021 um 23:59 Uhr – möglich. Doch Vorsicht: Ob eine Klage-Teilnahme fehlerhaft ist, wird mit dem Eingang der Teilnahme nicht geprüft. Für die vor zwei Jahren abgeschlossenen VW-Musterfeststellungsklage hatten sich beispielsweise mehr als 100.000 Teilnehmer fälschlicherweise angemeldet. Das fiel allerdings erst auf, als die Klage in einem Vergleich endete.

Mercedes-Benz-Besitzer sollten sich unter anderem deshalb rechtzeitig vor der Teilnahme an der Musterfeststellungsklage über die eigenen rechtlichen Möglichkeiten in der Sache informieren. Oftmals ergibt eine Teilnahme an der Klage nämlich nur Sinn, um von deren Verjährungshemmung zu profitieren.

Mit einer Einzelklage sind nämlich viel flexiblere Klageziele möglich, denn die Musterfeststellungsklage zielt beispielsweise nur darauf ab, dass das manipulierte Fahrzeug in jedem Fall behalten wird. Zudem sind auch Einzelklagen ohne Kostenrisiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämlich oftmals sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten und zahlen im Fall einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall erhalten diese Anbieter eine geringe Provision, die von der fälligen Entschädigungssumme abgezogen wird.

VerbraucherHammer prüft bestehende Schadensersatzansprüche schnell

Mercedes-Benz-Besitzer sollten sich also unbedingt informieren, bevor sie sich blind für die Teilnahme an der Mercedes-Musterfeststellungsklage entscheiden. Unter Umständen kann es nämlich sinnvoller sein, die eigenen Rechte individuell durchzusetzen. Zudem haben viele Halter von manipulierten Mercedes-Autos gar nicht die Möglichkeit, sich erfolgreich an der Klage zu beteiligen. Doch auch in diesem Fall gibt es oft Optionen, um dennoch eine Entschädigung zu erhalten.

Ob Verbraucher wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben, können diese in wenigen Schritten mit dem Chat-Formular von VerbraucherHammer prüfen. Dieser Service ist komplett kostenfrei und ohne Vertragsbindung oder Ähnliches möglich. Im Anschluss besteht zudem die Option, sich von einem Abgasskandal-Experten über die rechtlichen Möglichkeiten in der Sache informieren zu lassen – ebenfalls kostenlos und komplett unverbindlich.

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