Auch Mercedes-Benz hat Diesel-Fahrzeuge illegal manipuliert

25. Mai
Auch Mercedes-Benz ist vom Abgasskandal betroffen und die Halter von manipulierten Mercedes-Autos haben deshalb Anspruch auf Schadensersatz. Wir von VerbraucherHammer haben die wichtigsten Informationen zum Thema zusammengefasst.

Der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn wurde gestern 75 Jahre alt. Oft wird er als Gesicht des Abgasskandals wahrgenommen, dabei wurden nicht nur innerhalb des VW-Konzerns Autos manipuliert. Auch andere Hersteller sind in den Abgasskandal verwickelt. So musste Mercedes-Benz beispielsweise allein in Deutschland mehr als eine halbe Million Fahrzeuge wegen der Manipulationen zurückrufen.

Fast alle Mercedes-Modelle wurden manipuliert

Im Jahr 2018 rief das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erstmals ein Mercedes-Fahrzeug wegen eingebauter Abschalteinrichtungen zurück. Damals wurde der Kastenwagen Vito in die Werkstatt gerufen, um dort ein Software-Update zur Normalisierung des Abgasausstoßes zu erhalten. Mittlerweile sind fast alle Mercedes-Modelle, die als Diesel-Variante auf den Markt kamen, von entsprechenden Rückrufen betroffen und regelmäßig entdeckt das KBA auch heute noch Abschalteinrichtungen in Mercedes-Autos.

Die betroffenen Mercedes-Autos erkennen, sobald sie Teil eines Abgastests sind, der für die Zulassung in der Europäischen Union vorgeschrieben wird. Dadurch geben die betroffenen Fahrzeuge in entsprechenden Situationen vor, nur wenig Abgase auszustoßen, obwohl sie unter normalen Fahrbedingungen ein Vielfaches der zulässigen Schadstoffmengen in die Luft blasen.

Fahrzeugprobleme wegen geringerem Abgasausstoß?

Von der A-Klasse bis zum Sprinter wurden mittlerweile fast alle existierenden Mercedes-Autos wegen des Abgasskandals zurückgerufen. Die betroffenen Fahrzeuge mussten ein verpflichtendes Software-Update erhalten, das die vorhandene Manipulationssoftware überspielen und den Schadstoffausstoß der Fahrzeuge auf ein vorgeschriebenes Höchstmaß reduzieren sollte. Allerdings kritisieren viele Experten auch die negativen Folgen eines solchen Updates.

Die betroffenen Diesel-Autos hätten nämlich gar nicht manipuliert werden müssen, wenn sie auf die Filterung von hohen Schadstoffmengen ausgelegt wären. Da sie nach dem Update allerdings große Mengen an Schadstoffen filtern müssen, befürchten viele Experten, dass diese Updates mittelfristig Folgeschäden verursachen können. Diese Befürchtung bewahrheitete sich bereits für viele PKW-Besitzer, die sich nach der Installation eines entsprechenden Updates über Probleme mit ihren Fahrzeugen beschwerten.

Abgasskandal: Mercedes-Besitzer haben Anspruch auf Schadensersatz

Wer ein illegal manipuliertes Auto besitzt, hat jedoch die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Das liegt vor allem daran, dass die betroffenen Autos zum Kaufzeitpunkt nicht frei von Mängeln und daher eigentlich nicht für den Straßenverkehr in Europa geeignet waren.

Betroffene PKW-Besitzer können die verantwortlichen Hersteller daher juristisch zur Rücknahme des betroffenen Autos bewegen und sich umgekehrt eine finanzielle Entschädigung sichern. Die Höhe dieser Entschädigungssumme liegt im Normalfall deutlich über dem Gebrauchtwagenmarktwert des jeweiligen Autos.

Ob Verbraucher wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben, können diese in wenigen Schritten mit dem Chat-Formular von VerbraucherHammer prüfen. Dieser Service ist komplett kostenfrei und ohne Vertragsbindung oder Ähnliches möglich. Im Anschluss besteht zudem die Option, sich von einem Abgasskandal-Experten über die rechtlichen Möglichkeiten in der Sache informieren zu lassen – ebenfalls kostenlos und komplett unverbindlich.

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