Deutsche Umwelthilfe deckt neue Abgasskandal-Infos auf

22. Nov
Bislang unveröffentlichte Dokumente könnten den Abgasskandal neu aufrollen. Wir von VebraucherHammer fassen nachfolgend zusammen, welche wichtigen Informationen aktuell ans Tageslicht gebracht wurden.

Sieben Jahre nach dem Bekanntwerden der VW-Diesel-Manipulationen geriet der größte Wirtschaftsskandal der Nachkriegsgeschichte in der vergangenen Woche einmal mehr in die Schlagzeilen von Deutschlands Medien. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nämlich bislang unveröffentlichte Dokumente des Automobilzulieferers Bosch veröffentlicht. Diese Abschriften belegen eindeutig, dass fast alle Automobilhersteller aktiv eine Software zur Manipulation der Abgasreinigung ihrer Diesel-Fahrzeuge beauftragt haben.

Mit Hilfe von Bosch konnten mehr als 17 Millionen Fahrzeuge manipuliert werden

Bosch musste wegen der Beteiligung am Abgasskandal bereits im Jahr 2019 eine Strafe in Höhe von 90 Millionen Euro zahlen. Damals bekannte sich das Unternehmen schuldig, Motor- und Dosiersteuergeräte an verschiedene Automobilhersteller geliefert zu haben, mit denen mehr als 17 Millionen Fahrzeuge illegal manipuliert werden konnten.

Die nun veröffentlichten Dokumente beinhalten nicht zuletzt genaue Informationen darüber, welche Hersteller entsprechende Steuergeräte bei Bosch beauftragt und gekauft haben. So war bereits klar, dass unter anderem Audi, VW, Opel und Mercedes-Benz zum diesbezüglichen Kundenkreis von Bosch zählten. Neu ist jedoch, dass auch Hersteller wie BMW, Toyota und Fiat ihre Fahrzeuge mit Hilfe von Bosch manipuliert haben.

Geheime Dokumente sprechen eindeutige Sprache

Erstellt wurden die Geheimdokumente bereits im Jahr 2015 – kurz nach dem Bekanntwerden des VW-Abgasskandals. Bosch wollte damals intern herausfinden, inwieweit das Unternehmen mit Sitz in Gerlingen sich selbst etwas zu schulde kommen lassen hat. Die Papiere, die diese Frage beantworten sollen, sprechen eine eindeutige Sprache.

Demnach wurde Bosch schon im Jahr 2006 damit beauftragt, Steuergeräte zu entwickeln, die eine Manipulation von Diesel-Fahrzeugen und auch von Benzinern ermöglichen. Insgesamt haben die Entwickler von Bosch 44 verschiedene Abschalteinrichtungen identifiziert, mit denen die belieferten Autohersteller ihre PKW-Modelle manipulieren konnten.

Bosch soll gegenüber den jeweiligen Autobauern sogar darauf hingewiesen haben, dass der Einbau der Abschalteinrichtungen behördlich abgesprochen werden müsse. Dass das tatsächlich geschah, ist allerdings unwahrscheinlich. Was nämlich auch aus den Dokumenten hervorgeht: Bosch selbst hat die Manipulationen eindeutig als illegal eingestuft.

Bosch-Dokumente können bei Diesel-Klagen helfen

Betroffene Verbraucher profitieren in jedem Fall von den aktuellen Dokumenten-Leaks, denn diese Papiere belegen unter anderem die Mutwilligkeit der Automobilhersteller, ihre Kunden und die zuständigen Kraftfahrt-Behörden zu betrügen. Diese Information kann auch im Zusammenhang mit Schadensersatzklagen helfen, vor Gericht Erfolg zu haben.

Beispielsweise erläutert Bosch, dass verschiedene Abschalteinrichtungen bewusst unter dem Deckmantel des Bauteileschutzes integriert wurden, obwohl dies gar nicht der Fall war. Bis heute argumentieren die Anwälte der großen Automobilhersteller allerdings vor Gericht, dass ihre Abschalteinrichtungen lediglich zum Schutz vor unmittelbaren Schäden und Unfällen verwendet würden und somit legal seien. Das ist jedoch nachweislich eine Lüge.

Abgasskandal: Anspruch auf Schadensersatz kostenfrei prüfen

Wer ein illegal manipuliertes Fahrzeug gekauft hat, ohne von diesem Mangel zu wissen, wurde eindeutig betrogen. Vom Abgasskandal betroffene Autos können nämlich schwerwiegende Schäden erleiden und zudem enorm an Wert verlieren. Unter anderem deshalb besteht grundsätzlich die Möglichkeit, juristisch eine finanzielle Entschädigung wegen der Manipulationen durchzusetzen.

Ob Schadensersatzansprüche wegen des Abgasskandals bestehen und wie hoch diese ausfallen, können Diesel-Halter in wenigen Schritten mit dem Chat-Formular von VerbraucherHammer prüfen. Dieser Service ist komplett kostenfrei und ohne Vertragsbindung oder Ähnliches möglich. Im Anschluss besteht zudem die Option, sich von einem Abgasskandal-Experten über die rechtlichen Möglichkeiten in der Sache informieren zu lassen – ebenfalls kostenlos und komplett unverbindlich.

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